Zu den Bundestagswahlen vom 24. September 2017 hat der bekannte und einflussreiche deutsche Psychotherapeut Prof. Dr. Serge Sulz in einer eindringlichen Erklärung vor dem schädlichen Einfluss von Kitas gewarnt. „Wählen Sie die Partei, die auch Ihre Kinder berücksichtigt und deren Zukunft nicht für gegenwärtige Annehmlichkeiten opfert“, heisst es in der Erklärung, welche die Haltung der „Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Familientherapie“ wiedergibt. Die Entwicklungspsychologie wisse heute, dass ein Kita-Aufenthalt ganztags vor dem Alter von 18 Monaten dem Kind schade. Jegliche Vernachlässigung – und davon ist laut Sulz bei Ganztags-Kita-Aufenthalten in diesem frühen Alter meistens auszugehen – räche sich später ebenso wie jegliche Stresshaltung nach einem anstrengenden Arbeitstag, an dem auch noch das Kind etwas wolle, obwohl keine Kraft mehr da sei. Sulz kritisiert den hohen sozialen Druck auf Mütter aus Politik, Medien, aber auch durch Arbeitgeber und Kolleginnen. Die Kita sei ein Mainstream, gegen den kaum ein Psychologe oder Kinderarzt etwas zu sagen wage. „Denn wer will schon (mit Worten) gesteinigt werden?“ Dennoch weist Sulz darauf hin, dass die zwei bis drei Jahre, die ein Ehepaar ihre Kinder für wichtiger hält als den Beruf, keine vergeudete Zeit ist. Der fehlende Aufbau einer sicheren Bindung zu den Eltern könne negative Auswirkungen haben auf die Lebensqualität und die sozialen und beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten des Kindes bis ins vierte Lebensjahrzehnt.