„Die Diagnose und der erneute Gebrauch des Wortes ,Christophobie‘ stammen nicht von einem Christen, den man bezichtigen könnte, in eigener Sache zu plädieren. Der Autor, der dieses Wort wieder in Umlauf gesetzt hat, ist der Rechtswissenschaftler Joseph H. Weiler, ein praktizierender Jude. Der Erfolg gewisser Bücher, die die Religion allgemein verunglimpfen und ganz spezifisch das Christentum ins Fadenkreuz nehmen, ist auf jeden Fall ein Phänomen, das es zu analysieren gilt. Wie dem aber auch sei, so gereicht diese Haltung in einem gewissen Sinn dem Christentum zu Ehren. Sie ist nämlich der unumstössliche Beweis der christlichen Identität Europas. Europa hasst sich selbst, und sein Selbsthass sucht sich als Lieblingsgegenstand eben das Christentum. Das zeigt, wie sehr das Christentum mit dem Ganzen des europäischen Unterfangen verwoben ist.“

Der französische Philosoph und Historiker Rémi Brague anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Josef-Pieper-Preis „für hervorragende philosophische Schriften über das europäisch-christliche Menschenbild“, Münster, 19. Mai 2009.